Von 1973 bis und 1984 kam es zur "Eurosklerose". In dieser Zeit verringerten die Staaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) ihre Bestrebungen bei der Öffnung der europäischen Märkte, um auch teilweise zu einer nationalen Wirtschaftspolitik zurückzukehren. Das war alles andere als "Magie", die aber nach dem Fall der Berliner Mauer und dem Fall der Sowjetunion zurückkehrte. Im Siegestaumel der damaligen Zeit schien alles möglich zu sein. Für die europäische Politikerkaste siegte der Westen über den Osten, weshalb sie annahmen, dass es noch mehr Europa bräuchte, was die skeptische Bevölkerung anders sah. Doch auf deren Befindlichkeiten wollte man im Siegestaumel keine Rücks
Langsam aber sicher müsste doch inzwischen jeder Bürger am eigenen Leibe erfahren haben, wohin uns die EU-Politik gebracht hat. Die, so wie ich, den Anfang der Währungsunion seit 1992 miterleben durften und stehts davor warnte, sehe mich bestätigt, dass der Euro nie eine Chance hat und heute, im bildlichen Sinne, auf der monetären Intensivstation liegt, und damit künstlich am Leben erhalten wird. Namhafte Ökonomen und Wirtschaftswissenschafter, die gegen diesen Währungswahnsinn warnten, wurden einfach übergangen. Heute nun tragen wir alle schwer daran.
Wenn uns also wieder einmal neue Gesetze zum Schutz und Wohle aller EU-Bürger, sollten wir nicht länger weghören. Wir müssen uns gegen diese Entwicklung stellen, damit der Wahnsinn ein Ende hat. Politik findet immer einen Grund, ein Versprechen zu brechen. So hatte man uns Bürgern gebetsmühlenartig erklärt, dass es keine gemeinsame Schuldenunion gibt. Inzwischen finanziert die EZB nicht nur Staaten, um sie vor der Pleite zu retten, sondern auch die EU selbst. Entgegen den Maastrichter Vertrag hat sie erstmals in ihrer Geschichte 750 Milliarden an Krediten aufgenommen. Doch die EU-Kommission fordert noch mehr Milliarden, für wir Deutsche natürlich bürgen.
Die altberühmte Tageszeitung Frankreichs „Le Figaro“ verglich 1992 den Maastricht-Vertrag mit dem Versailler Vertrag von 1919, der beträchtlich zum Zweiten Weltkrieg beigetragen hat: „Die Gegner von Maastricht fürchten auch, dass die Einheitswährung und die europäische Zentralbank die Überlegenheit der Mark und der Bundesbank festigen würden. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Wenn der Vertrag angewandt wird, muss Deutschland seine Geldmacht teilen, die es heute gebraucht und missbraucht, indem es sich die Wiedervereinigung vom Ausland bezahlen lässt. Deutschland wird zahlen«, sagte man in den Jahren. Heute zahlt es: Maastricht, das ist der Versailler Vertrag ohne Krieg. Nach über 30 Jahren zeigt sich, wie weitsichtig die Journalisten waren. Tatsächlich ist Deutschland der größte Gläubiger in der EU. Doch weil nicht nur dieses Land veraltet, weil bis zu 18 Millionen Babyboomer bis 2035 in Rente gehen werden und „nur“ 11 Millionen Erwerbstätige nachrücken, wird die Produktivitätsrate einbrechen und damit unser Wohlstand. Es waren die Babyboomer-Jahre, die die beispiellose wirtschaftliche Erfolgsgeschichte Deutschlands geschrieben haben. Nun wendet sich das Blatt. Die guten Zeiten sind vorbei. Was so klar auf der Hand liegt, wird kaum wahrgenommen, nicht zuletzt auch deshalb, weil die Politik diese Entwicklung nicht anspricht. Nicht, weil sie uns die Wahrheit nicht zumuten kann, sondern im Besonderen, weil es sie nicht interessiert. Politiker denken in Legislaturperioden. Sie hoffen, die unbeschadet zu überspielen, was nichts anderes bedeutet, als dass sie den schwarzen Peter in die nächste Wahlperiode verschieben. Das hat in den letzten Jahrzehnten auch wunderbar funktioniert, weil fast alle Fehler durch Deutschlands wirtschaftliche Stärke ausgebügelt werden konnte. Weil genau das in Zukunft nicht mehr möglich sein wird, muss jedes noch so kleines Problem schnellstmöglich gelöst werden. Ansonsten verhält es sich wie ein Schneeball, der einen Hang herunterrollt. Im Tal kommt er als Lawine an und zerstört alles, was sich die Menschen zuvor aufgebaut haben.